Zwillinge

Beim Verteilen der Nahrungsmittel, stiess unser Team auf eine junge Frau, die Zwillinge geboren hatte. Als die Corona Help Mitarbeiter in das dunkle, feuchte Haus gingen, sahen sie die beiden Babies nackt auf dem Boden liegen. Sie zitterten und sahen so verhungert aus, als hätten sie schon lange keine Milch mehr erhalten. Das ganze Team musste beim Anblick dieser hilflosen und sterbenden Kinder weinen. Die Mutter, ein 14jähriges Mädchen, war völlig überfordert mit diesen Zwillingen und liess diese bei der Grossmutter. Die alte Frau wusste jedoch auch nicht, wie sie diese kleinen Jungen ernähren soll und gab ihnen einfach einmal am Tag ein paar Löffel Kuhmilch. Pfarrer Richard, seine Frau Justine, Kevin und Monday fuhren sofort los, um Kleidung, Decken, Nahrung, Schöppeli für die Babies und eine Matratze für das Mami zu kaufen. Zum ersten Mal hatten die Kinder warme Kleidung am Körper und waren eingehüllt in eine Decke.

Nach diesem ersten Besuch wurden die Kinder für Untersuchungen in den Spital gebracht. Sie waren bereits 7 Wochen alt und wogen 1.5 Kilogramm. Nebst der Unterernährung kam dazu, dass sie unter extremer Anämie litten und auf der Stelle eine Bluttransfusion benötigten. Ich war wieder einmal über die Zustände in den ugandischen Spitäler bestürzt. Unser Team musste selber in verschiedenen Spitälern auf die Suche nach geeignetem Blut gehen, Bettsachen für das Spitalbett kaufen und Essen gibt es auch keins. Jetzt, nach 3 Wochen Intensivbehandlung dieser Kinder, geht es ihnen viel besser. Sie nehmen gut zu und gestern beobachtete Monday, dass die Zwillinge zum ersten Mal anfingen mit ihren Füssen zu spielen. Das war eine unglaubliche Veränderung und zeigt, dass die Kinder in ihrer Entwicklung Fortschritte machen.

Wir möchten uns bei allen Spendern ganz herzlich für die Hilfe bei der Versorgung dieser Zwillingsbuben bedanken. Laut Arzt hätten sie noch 5 Tage gelebt, doch jetzt haben sie ein ganzes Leben vor sich.

Corona Help

Unser Corona Help Team ist nach wie vor fleissig am Verteilen von Essensrationen. Bis jetzt haben sie über Tausend Menschen mit Nahrung versorgt. Die Situationen die sie zum Teil antreffen, sind schrecklich. Menschen sitzen mutlos vor ihren Häusern und haben seit Tagen keine Mahlzeit mehr eingenommen und sich nur von Salzwasser «ernährt». Alte Menschen wurden sich selber überlassen, weil die jüngere Generation das Dorf verliess um Arbeit zu suchen.

Die verzweifelten Gesichter bringen unser Team tagtäglich an ihre Grenzen. Aber die Freude über einen Sack Reis ist Antrieb genug, um mit dieser Arbeit fortzufahren. In den letzten Monaten wurden tausende von Schweizerfranken in Nahrung umgewandelt. Ohne die zahlreichen Spenden könnten wir diese Arbeit nicht tun. Vielen herzlichen Dank für Eure Mithilfe. Aus unserer Nothilfe wurde in der Zwischenzeit Lebensrettung.

Corona Hilfe

Als bei uns die Coronakrise bereits voll im Gange war, fing sie in Uganda erst an. Doch bereits nach 5 Tagen war die Situation in Jinja prekär. Die Menschen durften ihre Lädeli nicht mehr öffnen und Taxidiensten nicht mehr nachgehen. Bereits nach ein paar Tagen standen sie vor einem grossen finanziellen Loch. Ich möchte die Lage kurz erklären.

Die Menschen in Uganda hatten schon vor dem Ausbruch des Corona Viruses zum grössten Teil kein Grundeinkommen. Sie lebten von der Hand in den Mund. Das heisst, wenn sie an einem Tag etwas verdienten, und da sprechen wir von 1-3 Franken, dann wurde das am nächsten Tag in Nahrungsmittel umgesetzt. Viele der Frauen verdienten ihr Geld durch den Verkauf von eigenen Früchten oder Gemüse, Näharbeiten oder Touristenartikel wie Täschli, Armbändeli und Kleider. Die Männer verdienten ihr Geld durch Bodaboda Fahrten (Töfflitaxi) und anderen kleinen Diensten, wie Reparaturarbeiten. Versicherungen kennt dieses Land nicht. Wenn das Geld fehlt, bleibt der Tisch leer. Und so gibt es ohne Einkommen sofort keine Nahrungsmittel mehr im Haus. Sich einen grossen Vorrat zulegen gibt es auch nicht, denn dafür fehlt das tägliche Geld und meistens fehlt auch der Platz dazu, weil mehrere Menschen in einem einzigen kleinen Raum leben. Zudem sind die Räume feucht und lehmig. Also zieht der Hunger noch vor dem richtigen Ausbruch von Corona in dieses Land.

Monday, der Bruder von Kizza bot sich an, Essen für uns einzukaufen und es zu verteilen. In kürzester Zeit konnten wir durch so viele grosszügige Menschen um uns herum, einen schönen Betrag sammeln und diesen auch gerade vor Ort in Jinja in Nahrungsmittel umsetzen.

Monday hat viel zu tun. Er bekam tatkräftige Hilfe von einem Pastor namens Richard und seiner ganzen Familie. Sie helfen ihm die grossen Reissäcke in kleine Säcke umzupacken und alles andere an Nahrungsmittel gerecht aufzuteilen. Sie haben die Hilfsgüter auf einen Lastwagen gepackt und diese tagelang in die abgelegenen Dörfer gebracht.

Doch nun hat die Regierung das Fahren von Autos strikte verboten und die Sache wird sehr mühsam. Sie dürfen nur noch Bodaboda fahren und haben alle ein solches gemietet. Sie laden 100-200 Kilo Säcke auf den Gepäckträger und fahren langsam durch die Strassen. Doch die Motivation ist gross, denn was sie jeweils in den Gesichtern der Beschenkten sehen, berührt die Verteiler zu tiefst. Der Pfarrer meinte, er fühle sich nun zum ersten Mal als richtiger Pastor. Ein Hirte der zu seinen Schafen nicht nur mit Worten sondern auch mit Taten schauen darf. Die Freude der Menschen ist unendlich gross und vor lauter Dankbarkeit fehlen ihnen oft die Worte. Die Verteiler sagen den Menschen bewusst nicht woher das Geld für das Essen kommt. Sie sagen einfach, dass Gott ihre Not sieht und sie nicht vergessen hat.

Wir möchten einfach von ganzem Herzen danke sagen, dass uns so viele Menschen bei dieser wertvollen Arbeit unterstützen. Denn ohne Euch könnten wir in Uganda nicht so viel bewirken.

Da die Situation nach wie vor sehr schlimm ist und der Hunger von Tag zu Tag zunimmt, werden wir diese Spendenaktion weiterlaufen lassen. Wenn Du also etwas spenden möchtest, dann darfst Du gerne mit dem Vermerk «Corona Help» auf folgendes Konto einzahlen:
IBAN: CH35 0642 8645 0245 0750 6 Let the children Uganda (Spenden)

Regen, Regen, Regen

Bereits im Newsletter vom September haben wir über ein aktuelles Problem kurz berichtet. Dieses hat sich in den letzten Wochen noch verschärft und muss nun in Angriff genommen werden. Das Grundstück des Haupthauses von «Let the children» ist abfallend und durch die starken Regenfälle wird der Boden ausgewaschen. Der Boden ist somit eine Rutschpartie für jegliche Fahrzeuge, eignet sich nicht zum Anlegen eines Gemüsegartens oder zum Spielen für Kinder. Zudem ist der Bau der Mauer um das Grundstück momentan nicht sinnvoll, da sich am unteren Teil des Grundstücks das Wasser sonst sammelt oder gar die Mauer zerstört. Wie im Video sichtbar muss etwas unternommen werden. Wir planen eine Terrassierung mit separaten Kanälen als Wasserabfluss. Damit beabsichtigen wir den Schutz des Untergrunds und die Möglichkeit, das Grundstück optimal zu nutzen. Wir sind dankbar für jede einzelne Spende.