Im Oktober 2020 besuchte ich zum ersten Mal diese Dorfkette, bestehend aus 12 verschiedenen Dörfern, am Fusse vom Gebetsberg in Uganda und am Ufer des Lake Victorias. Die dort herrschende Armut erschütterte mich zutiefst und dieser Besuch weckte in mir den Wunsch, etwas für diese Menschen zu tun. Wieder in der Schweiz unterhielt ich mich mit jemanden über diese Dorfkette genannt Tongolo und erzählte diesem Mann wie es mich erschüttert hat, wie weit die Kinder mit ihren gelben Wasserkanistern tagtäglich gehen müssen, um das notwendige Wasser zu bekommen. Nach einiger Zeit schrieb mir dieser Mann, dass er einen Brunnen für diese Dörfer bezahlen möchte. Was für ein Wunder. In der Zwischenzeit hat ein junger Geschäftsmann noch einen weiteren Betrag überwiesen, um dieses Brunnenprojekt zu realisieren.
Ein freiwilliger Mitarbeiter von Let the children Uganda, fuhr mit einer Bohrfirma nach Tongolo um eine geeignete Stelle für diesen Brunnen zu finden. Im Juli 2021 besuchten wir als grösseres Schweizerteam diesen Ort. Zuerst „durften“ wir jedoch den Weg zurücklegen, den ein ugandisches Kind tagtäglich machen muss. Es ging sehr steil den Berg hoch durch unwegsames Gelände. Schon wenn die Erde trocken ist, gibt es einige herausfordernde Stellen, aber bei Regen, wird dieser Auf- und Abstieg sehr gefährlich. Und das noch mit einem 10-20 Liter Wassertank? Zudem ist dieses Gebiet sehr stark schlangenverseucht und schon oft starben Menschen auf dem Weg zur Wasserstelle an einem Schlangenbiss. Wir trafen uns zusätzlich noch mit einem Brunneningenieur, um auch über die Reaktivierung von 3 weiteren Brunnen in Tongolo zu sprechen. Diese Reaktivierung wird nun als erstes in Angriff genommen und danach kommt die Bohrung vom Brunnen an die Reihe.
Ich war ganz erstaunt darüber, einen Brunnen mitten in einem dieser Dörfer zu sehen. Dieser Brunnen wurde von einer Wohltätigkeitsorganisation gebaut, aber die Einheimischen müssen so viel für das Wasser bezahlen, dass sie es sich nicht leisten können. Es hat mich traurig gemacht, dass es Menschen gibt, die sich noch an der Armut dieser Menschen bereichern wollen. Gottlob dürfen wir nun einen Brunnen graben, wo es Gratiswasser gibt.