Leider hat sich die Situation durch die erneuten Einschränkungen und Lockdownbedingungen wieder massiv verschärft in Uganda. Monday, Richard, Kizza und ein tolles Team sind tagtäglich am Austeilen von Nahrungsmitteln. Wir haben bei unserem Besuch leider mit eigenen Augen ansehen müssen, wie gross die Not vor Ort ist.
Wir haben eine Lastwagenladung Maismehl (Posho) gekauft und diese wurden in 10 Kilo Säcken geliefert. Die Hälfte von der Wagenladung luden wir bei Joy zu Hause ab und mit dem Rest fuhren wir in die Slums. Bereits die Abfahrt war sehr abenteuerlich und erforderte ein gemeinsames Anpacken.
In den Slums angekommen hielten wir leider an der falschen Stelle und wurden schnell von einer grossen verzweifelten Menschenmenge umringt. Dies zwang und zu einem sofortigen Rückzug, die Situation kann in diesen Bereichen der Slums extrem schnell kippen und unsere Sicherheit stand an erster Stelle.
Ein Team von Einheimischen fuhr dann in einen anderen Bereich der Slums, um diese Essensäcke zu verteilen. In der Zwischenzeit wurden auch Säcke zu den Menschen gebracht, die uns alle so umringt haben. Aber wir haben als Muzungus (Weisse) einfach viel zu viel Aufmerksamkeit auf uns gezogen und die ganze Organisation war auch nicht optimal geplant gewesen.
Familie Lippuner und ich haben noch ein paar andere Corona Help Essensverteileinsätze mitgemacht und es war immer sehr berührend, wie die Menschen auf den Satz „Mukama akuuwe omukisa“ (Gott segne Dich) reagiert haben. Ein Strahlen kam auf ihr Gesicht und mit lauter Stimme antworteten sie mit „Amina“ (Amen). Unglaublich wie viel Hoffnung und Segen ein einziger Sack Nahrung schenken kann.
Mir persönlich bleiben einige Bilder im Herzen hängen. Man fühlt sich oft so hilflos und die Not kann einem wirklich extrem an die Nieren gehen. Und doch sehe ich tagtäglich Wunder geschehen. Menschen die Geld spenden und uns durch eine einzige Spende eine Wagenladung Posho ermöglichen. Teenies die ein ganzes Weekend backen und das Gebackene verteilen um genau so eine Wagenladung kaufen zu können. Wir alle können etwas gegen die Not in dieser Welt tun. Ich persönlich habe gesehen, was mit 10 Franken gemacht werden kann. Ein Sack Posho kostet 10 Franken und gibt eine Woche lang einer Familie einen vollen Teller.