Reise 2022 – Tongolo

Schon der Name des Dorfes «Tongolo» rollt weich über die Zunge. Sybil‘s Freude, den neuen Brunnen dort zu besuchen, ist sichtbar. So starten wir mit Kizza, Monday und Kevin, um die relativ kurze Distanz zu bewältigen. Manchmal halte ich den Atem an, wenn ein Schlagloch in der Strasse unüberwindbar scheint. Kein Problem für Kevin. Fussgänger, die oft grosse Distanzen überwinden müssen, treten schnell zur Seite auf der schmalen Strasse, wenn wir im zügigen Tempo vorbeifahren. Plötzlich aber tauchen ständig wie aus dem Nichts Lastwagentanks auf. Nach einer starken Steigung, werden wir von den riesigen Fabrikgebäuden überrascht, die die Anwesenheit der vielen Lastwagen erklärt.

Hier werde mit hochgiftigen Chemikalien gearbeitet, erklärt uns unser Fahrer. Auf dem Weg hinunter zum Viktoriasee, sehen wir in der Mitte der Fahrbahn eine öligschwarze und penetrant riechende Spur auf der Strasse. Die Chemikalien werden in der Nähe des Dorfes einfach in die Natur gekippt. Ob das für die Dorfbewohner schädlich ist, ist zweitrangig.

Nach ein paar weiteren Minuten Fahrt erreichen wir den Standort des neu erbauten Brunnens. Mit der «Let the children» Gedenktafel und den Namen der Sponsoren. Welch eine Erleichterung für die Dorfbewohner, die nicht mehr den schlangenverseuchten Berg hinaufklettern müssen, um das kostbare Nass zu holen, sondern es bequem in unmittelbarer Nähe holen können. Voller Dankbarkeit und Freude verharrten wir eine Weile dort und die anwesenden Kinder und auch ein paar Erwachsene freuten sich am Lollipop.

Auf der Rückfahrt durchs Dorf erlebten wir eine beklemmende Situation. Die Dorfbewohner hatten sich am Ufer des Sees versammelt und wir sahen den Grund: ein Armeeangehöriger zerstörte mit einer Axt ein intaktes Fischerboot, völlig entgeistert konnten wir nur einen kurzen Blick auf diesen Geschehen werfen, denn Kevin gab Gas.

Er erklärte uns, dass der Besitzer des Bootes bestraft würde, weil er beim Fischen das erlaubte Gebiet verlassen hatte. Ausländische Investoren hätten ganze Landstriche, Dörfer und den See gekauft und würden nun den Fischern ihren Lebensunterhalt durch industrielle Fischung schmälern oder gar zerstören. Das sind die dunklen Seiten in diesem Land, das «Perle von Afrika» genannt wird.

Bericht: Margrit Schenk

Reise 2022 – Erste Besuche

Vorgestern und heute haben wir unsere ersten Besuche bei einigen der LTC Kindern machen dürfen. Zuerst waren wir bei Kizza zuhause, wo etwa 18 Kinder wohnen. Wir wurden mit grosser Freude und Umarmungen empfangen, ein wunderschönes Wiedersehen und zum Teil auch Kennenlernen. Da wir dieses Jahr als drei Generationen nach Uganda gereist sind, haben die Kinder meine Grossmutter, Margrit Schenk, kennenlernen dürfen. Nachdem wir ins Haus geführt worden sind, hat Kizza uns mit einem Gebet begrüsst. Nach einem gemeinsamen Lied, haben die Kinder uns ihre Zimmer gezeigt. Die Mädchen wohnen zusammen in einem Zimmer. Ganz stolz hat jedes der Mädchen ihr Bett gezeigt. Bei den Knaben das gleiche, auch sie schienen sehr stolz zu sein. Die vielen Geschenke der Paten haben die Kinder mit strahlenden Augen entgegengenommen. Die Kleider wurden anprobiert, die Süssigkeiten geteilt und die Spiele miteinander gespielt. Den Rest des Nachmittags haben wir mit Spielen (Uno, Schach und das Migros-Memory) verbracht. Es überrascht mich immer wieder, wie interessiert bereits einige der kleineren Kinder am Schachspiel sind.

Heute waren wir zu Besuch bei Joy und Joseph, den Eltern von Kizza. Bei ihnen wohnen etwa 15 Kinder. Was für eine herzliche Begrüssung! Alle kommen angerannt und umarmen uns. Für mich ist dieser Moment die lange Reise immer wert. Die Begrüssung von Joy kann man kaum in Worte fassen und müsste man fast selber erleben. Auch hier wurden wir ins Haus geführt und von Kizza zuerst begrüsst. Nachdem wir uns einander vorgestellt haben, sangen wir ein paar Lieder zusammen. Die Getränke und «Chrömli» haben alle freudig entgegen genommen. Joy hat anschliessend Sybil und Margrit ihren Garten gezeigt, während ich mit den Kindern gespielt habe. Das ist immer das Highlight von meinem Tag. Die Kinder tauen dadurch immer auf und das zu Beginn scheue Verhalten, schmilzt dahin.

Wichtige Änderung für Spendenzahlungen

Ab Oktober 2022 werden die roten und orangen Einzahlungsscheine von Post und Banken nicht mehr weiterverarbeitet. Falls Du für Spendenzahlungen an «Let the children Uganda» einen Dauerauftrag eingerichtet hast, solltest Du rechtzeitig kontrollieren, ob dieser noch auf das Postkonto 30-38149-0 ausgestellt ist. Dann müsste der Dauerauftrag unbedingt geändert werden. Die Zahlung muss stattdessen einfach auf die IBAN-Nummer CH35 0642 8645 0245 0750 6 erfolgen. Ist Dein Dauerauftrag bereits so eingerichtet, brauchst Du nichts zu ändern.

Alternativ kannst Du via unsere Webseite «QR-Beleg für Zahlung generieren», wie es der Titel schon sagt, einen QR-Beleg generieren, welcher bereits alle Deine Angaben wie Adresse, Betrag (bei Bedarf) und Verwendungszweck (z.B. Name des Patenkindes) enthält. Auch alle die ihre Einzahlungen noch am Schalter tätigen oder der Bank ihre Einzahlungsscheine zukommen lassen, müssen spätestens ab Oktober einen solchen QR-Beleg statt der alten Einzahlungsscheine verwenden.

Schicksale die berühren – Naigaga Zahara

Auf meiner Reise 2020 begegnete ich einer Familie in den Slums. Der Vater war sehr mager und er hat seit Wochen nicht mehr richtig gegessen, weil er die Nahrung lieber seinen Kindern geben wollte. Diese Familie hat mich sehr berührt und wir haben die Kinder in unser Projekt aufgenommen und ihnen die Möglichkeit gegeben, das Häuschen zu renovieren in dem sie lebten. Jeder bekam ein eigenes Bett mit einer Matratze. Zuvor schliefen sie auf dem blossen Lehmboden.

Beim Besuch im letzten Jahr sahen wir die Familie wieder und wir freuten uns über die Entwicklung der Kinder. Naigaga, das Mädchen, konnte es kaum erwarten, in die Schule gehen zu dürfen. Doch Covid machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Doch endlich war es soweit, die Schuluniform und ein Schulsack war gekauft. Doch kaum hat dieses Kind mit der Schule angefangen, fühlte sie sich sehr schlecht. Es ging ihr von Tag zu Tag schlechter und unser Team ging in ein Spital mit ihr. Dort wurde Naigaga untersucht und der Verdacht, welcher aufkam, war schrecklich. Ihr Zustand deutete auf die Krebsart Leukämie hin. Nach einer Punktion vom Knochenmark und einer umfassenden Blutuntersuchung kam die Bestätigung dieses Verdachts. Naigaga befindet sich bereits in einem kritischen Zustand und ihr Leben hängt regelrecht am seidenen Faden. Ein Arzt von Oftringen hat die Berichte mit einer Onkologin angeschaut und wir bekamen die traurige Bestätigung, dass es Naigaga sehr schlecht geht und es ein Wunder ist, wenn sie diese Krankheit besiegen kann.

Nun wird sie in Kampala in einem speziellen Krebszentrum behandelt werden. Die Chancen stehen sehr schlecht für sie und wir hoffen von ganzem Herzen, dass die Chemotherapie ansprechen wird. Naigaga Zahara ist in Gottes Händen und wir hoffen und vertrauen darauf, dass Gott weiss, was das Beste für dieses kleine Mädchen ist.

Nachtrag

Leider ist Naigaga dann einige Tage später verstorben 😢

Geplante Reise 2022 und Aufruf

Am 20. Mai werden wir als 3 Generationen Frauen in ein Flugzeug in Richtung Uganda steigen. Es ist eine besondere Freude für meine Tochter Jael und mich, dass uns meine Mutter Margrit Schenk auf dieser Reise begleiten wird. Ihr all unsere Freunde und Kinder aus dem Projekt vorstellen zu dürfen, ist sehr besonders für uns.

In den 10 Tagen vor Ort werden wir versuchen, so viele Kinder wie möglich zu besuchen, um Berichte und aktuelle Photos von ihnen nach Hause zu nehmen. Falls uns jemand ein Geschenk, Brief oder Photo mitgeben möchte, ist das sicher möglich. Da wir in der Zwischenzeit um die 100 Kinder im Projekt haben, müsste das Geschenk aber eher klein sein. Schreibsachen oder ein T-Shirt sind immer sehr beliebte Geschenke. Natürlich darf man uns auch Geld für ein Geschenk mitgeben, welches dann vor Ort gekauft werden kann. Aber das allerbeste Geschenk wäre ein Photo von den Supportern. Es war so berührend zu sehen, wie sehr sie sich bei der letzten Reise über das Buch mit den Supporterbeiträgen gefreut haben. Das Photo darf auch per E-Mail zugestellt werden.

Zwillinge Waiswa und Tenywa

Bei unserem letzten Besuch in Uganda im Sommer 2021 hatten wir die beiden Zwillinge Tenywa Jacob und Waiswa Isaac besucht. Ich hatte sie zuvor nur von den Fotos gekannt, auf welchen man zwei unterernährte, zu früh auf die Welt gekommene, kleine Babys erkennen konnte.

Seit sie bei unserem Freund Richard und seiner Familie leben und von ihnen umsorgt werden, haben sich die zwei Buben zu gesunden und fröhlichen Kinder entwickelt. Ich war unglaublich überrascht den Unterschied in ihrem Gesundheitszustand zu sehen. Anstatt die halb verhungernden Zwillinge, hatte ich zwei quirlige, aufmerksame Jungs vor mir. Sie sind sich in vielem ähnlich, haben jedoch zwei total andere Charakter.

Tenywa ist der lebendigere der beiden. Er liebt es, «Action» um sich herum zu haben, sei dies mit Spielen oder mit Spielzeugen. Waiswa dagegen wirkt auf den ersten Anschein ruhiger. Er scheint ein bisschen mehr Zeit zu brauchen bis er auftaut. Wenn man ihn dann aber zum Lachen bringt, schmilzt einem das Herz. Zaina, die Mutter der Zwillinge darf nun mit ihnen bei Richard wohnen und auch sie scheint sich positiv zu entwickeln. Sie ist ein hilfsbereites, anständiges, junges Mädchen und packt bei allen Hausarbeiten gerne an. Auch beim Kochen sei sie immer gerne dabei und lernt viel von Justine, der Frau von Richard.

«Let the children Uganda» ermöglicht Zaina nun eine Ausbildung zur Näherin, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt möglichst selbständig für sich und ihre Kinder sorgen kann.

Help! Wichtiger Aufruf

Die benötigte Summe ist bereits zusammengekommen! Vielen Dank für Eure grosszügigen Spenden!

Ein Wunder ist geschehen! Innerhalb 48 Stunden kam der gesamte Betrag für unser Grundstück in Uganda zusammen! Wir sind tiefberührt über diese Welle an Solidarität. Vielen Dank an alle Spender. Danke für Euer Vertrauen und Euer grosszügiges Herz!

Vor 8 Jahren wurde ein Wunder wahr in Uganda. Let the children fing mit dem Bau des Hauses für Kizza und all die Kinder in seiner Obhut an. Im Dezember 2017 durfte diese grosse Familie in das tolle Haus ziehen. Sie wussten beim Bau des Hauses, dass sie dieses Land nur „gemietet“ haben. Der damalige Landbesitzer war gerecht und in der Gesellschaft anerkannt und beliebt. So gab es keinen Grund zur Sorge. Doch nun stehen wir vor einem riesigen Problem. Der Landbesitzer ist gestorben und das Land ging an Menschen weiter, die das Land auf dem unser Haus steht, entweder sofort bezahlt haben wollen oder wir verlieren alles. Möchtest Du mithelfen dieses Wunder wahr zu machen? Jeder Rappen zählt und zwar so schnell wie möglich. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest oder Fragen zum «Grundstücksystem» in Uganda hast, melde Dich bei uns.